Neubau für Ortenau Klinikum in Offenburg: Preisträger aus Architektenwettbewerb stehen fest
Siegerentwürfe zeichnen überzeugende Visionen / Preisgericht tagte am 22. und 23. März in Offenburg
Offenburg, 25. März 2021 –
Die Preisträger des
Architektenwettbewerbs für den Neubau des Ortenau Klinikums in Offenburg stehen
fest. Wettbewerbsgewinner ist das Planungsteam Ludes Architekten – Ingenieure
GmbH und Fischer Landschaftsarchitekten aus München. Darüber hinaus wurde jeweils
ein weiterer Wettbewerbsteilnehmer mit einem 2. und einem 3. Preis
ausgezeichnet. Für bemerkenswerte Teilleistungen erhielten zwei Arbeiten eine
Anerkennung.
Die Entscheidung fällte ein
Preisgericht unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Dr. Eckard
Rosenberger aus Fellbach, das am 22. und 23. März 2021 in der Messe Offenburg
tagte. Dem Preisgericht gehörten neben Experten der Fachrichtungen,
Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur mit Landrat Frank Scherer,
Oberbürgermeister Marco Steffens und Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian
Keller auch Vertreter des Bauherren Ortenaukreis, des Ortenau Klinikums und der
Stadt Offenburg an.
Von der Qualität der
Preisträgerarbeiten zeigte sich Landrat Frank Scherer sehr beeindruckt:
„Ich freue mich, dass das Preisgericht nach zwei Tagen intensiver Sitzung
mit großer Mehrheit die Entwürfe ausgezeichnet hat, die in Funktionalität,
Ästhetik und Wirtschaftlichkeit am meisten begeistern konnten. Die
preisgekrönten Entwürfe zeichnen eine überzeugende Vision für einen
hochmodernen und leistungsfähigen Klinik-Neubau für Offenburg und die gesamte
Ortenau. Für diese komplexe Aufgabenstellung war ein Architektenwettbewerb der
richtige Weg. Das Preisgericht konnte unter einer Vielzahl anspruchsvoller und
attraktiver Lösungen wählen“, betont Scherer und dankt allen Beteiligten
für die engagierte Arbeit. Für Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian
Keller bieten die preisgekrönten Arbeiten „ein großes Potenzial für eine
erstklassige, stationäre Gesundheitsversorgung nach der Umsetzung der Agenda
2030. Mit dem Klinik-Neubau wie auch mit den zukünftigen Gebäuden für die
Zentralen Dienste schaffen wir zudem ein sehr attraktives Arbeitsumfeld für
unsere Beschäftigten. Der künftige Klinikcampus in Offenburg wird ein großer
Gewinn für unseren Klinikverbund insgesamt“, so Keller.
„Diese zwei Tage waren sehr
beeindruckend“, fasst Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens zusammen. „15
Wettbewerbsbeiträge haben wir mit dem Preisgericht diskutieren und fachlich bewerten
dürfen. Sie wiesen alle ein hohes architektonisches Niveau und einen jeweils
eigenen Charakter auf. Der Siegerentwurf ist sehr überzeugend und wird ein
Garant für eine gute medizinische Versorgung der Menschen in der Stadt und der
Region werden“, so Steffens. Baubürgermeister Oliver Martini bewertet den
Siegerentwurf als einen „sehr guten Beitrag zur Lösung dieser komplexen Aufgabe
im Zusammenspiel von Städtebau und Landschaft“. Der Wettbewerbssieger schaffe
mit seinem Entwurf einen eigenständigen Klinikcampus und eine neue Adresse im
Nordwesten der Stadt. „Die entwickelte städtebauliche Struktur ist sehr robust
und schafft genügend Flexibilität für die zukünftige Entwicklung.“
Um auch in Zukunft eine
erstklassige Krankenhausversorgung der Bürgerinnen und Bürger im Ortenaukreis
zu gewährleisten, hat der Kreistag im Juli 2018 die Agenda 2030 –
Zukunftsplanung Ortenau Klinikum beschlossen. Das Konzept sieht vor, die
stationäre Gesundheitsversorgung ab 2030 an den Standorten Achern, Lahr,
Offenburg und Wolfach zu erbringen. In Offenburg und Achern sollen dafür
Klinik-Neubauten entstehen, die der Ortenaukreis als Bauherr plant und
realisiert.
Um für diese zukunftsweisende
Planung optimale planerische Voraussetzungen zu schaffen, wurde – analog zum
bereits abgeschlossenen Wettbewerb für den Klinik-Neubau in Achern – im Rahmen
einer europaweiten Ausschreibung ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Das
Verfahren wurde durch das Büro Bäumle Architekten und Stadtplaner aus Darmstadt
betreut.
Die Aufgabe
Das Projekt ist europaweit
auf großes Interesse gestoßen. Die aus 28 Bewerbungen ausgewählten 15
Teilnehmer hatten die Aufgabe, am Standort Holderstock ein neues Stadtquartier
mit integriertem Klinikcampus zu entwickeln. Entstehen soll ein
betriebsoptimierter und gleichwohl ansprechender Klinik-Neubau mit bis zu 730
Betten, der eine moderne, zeitgemäße, innovative und patientenorientierte
Gesundheitsversorgung sicherstellt. Die Aufgabe umfasste darüber hinaus die
Planung für Gebäude der Zentralen Dienste wie beispielsweise die Verwaltung,
die Speiseversorgung und eine Apotheke auf dem Klinikcampus, die künftig den
gesamten Klinikverbund versorgen.
Neben der Planung für den
Klinikneubau, waren Ideen für die Entwicklung des angrenzenden Gewerbegebiets
und die Integration in den landwirtschaftlich geprägten Freiraum zu erarbeiten.
Das Areal grenzt nördlich an den Stadtteil Nordweststadt an und liegt zwischen
den Ortsteilen Bohlsbach und Bühl. Das Grundstück für den Klinikcampus hat eine
Größe von rund 20 Hektar.
Die Preisträger
Der 1. Preisträger hat den
Klinikcampus unter Berücksichtigung des angrenzenden Geländes und der
bestehenden Gebäudestruktur entwickelt. Anknüpfend an das bestehende
Straßennetz hat er einen durch mehrere Klinikgebäude räumlich gefassten Campusplatz
mit Bäumen, Wasserbecken und Außenbereich einer Cafeteria entworfen, der
Patienten, Besuchern und Mitarbeitern als attraktiver Aufenthaltsbereich im
Freien zur Verfügung steht. Die Pkw-Stellplätze sind in einem benachbarten
Parkhaus vorgesehen, sodass der Platz verkehrsfrei sein wird.
Die kompakte und klar
strukturierte Baukörpersituation mit einem zweigeschossigen Funktionssockel und
zwei aufgesetzten viergeschossigen Atriumbaukörpern mit den Pflegestationen
sichert eine gute Orientierbarkeit, die zweigeschossige Eingangshalle schafft
Übersicht. Von einer lichtdurchfluteten Magistrale führen Haupterschließungen
zu den jeweiligen Abteilungen. Innenhöfe ermöglichen Tageslicht für alle
Arbeits- und Aufenthaltsbereiche. Alle Patientenzimmer sind außenorientiert und
besitzen freien Blick in die Landschaft. Die Stationsstrukturen sind
übersichtlich und klar konzipiert. Die Arbeit hat das Preisgericht im Ganzen
überzeugt. Sie ist funktional gut durchdacht und architektonisch ansprechend.
Notwendige Anpassungs- und Erweiterungsoptionen sind bereits angedacht.
Mit einem 2. Preis wurde die
HWP Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart in Zusammenarbeit mit Architects
Collective ZT, Wien und Kienleplan GmbH, Leinfelden-Echterdingen ausgezeichnet.
Der 3. Preis ging an HDR GmbH mit FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, beide aus
Düsseldorf.
Für bemerkenswerte
Teilleistungen wurden HPP International Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart mit
White arkitektur AB, SE-Göteborg und Greenbox Landschaftsarchitekten PartGmbH,
Köln sowie das Planungsteam Wörner Traxler Richter Planungsgesellschaft mbh,
Dresden mit Burckhard + Partner GmbH, Berlin und Topotek 1 Gesellschaft von
Landschaftsarchitekten mbH, Berlin mit Anerkennungen ausgezeichnet.
Gemäß den Vergaberegeln wird
nun mit den Preisträgern des Wettbewerbs verhandelt. Die endgültige
Entscheidung welcher der prämierten Entwürfe endgültig umgesetzt wird fällt bis
zur Jahresmitte. Baubeginn für den Klinik-Neubau in Offenburg wird voraussichtlich
Mitte 2025 sein. Die Bauzeit ist mit rund viereinhalb Jahren veranschlagt.
Ausstellung der
Wettbewerbsarbeiten
Interessierte Bürgerinnen und
Bürger haben die Möglichkeit, die Ausstellung von Donnerstag, 25. März 2021,
bis Sonntag, 28. März 2021, in der Sport- und Festhalle Offenburg-Bohlsbach zu
besuchen. Dann wechselt die Ausstellung in die Georg-Dietrich-Halle
Offenburg-Bühl, wo sie von Montag, 29. März 2021, bis Mittwoch, 31. März 2021,
zu besichtigen ist. Öffnungszeiten: Donnerstag, 25. März 2021, von 17 bis 19
Uhr, alle weiteren Ausstellungstage 13 bis 19 Uhr.
Für die Ausstellung gilt ein besonderes Hygienekonzept. Die Zahl der Besucher, die sich gleichzeitig in der Ausstellung aufhalten können, ist begrenzt. Darüber hinaus gelten die allgemeinen Hygieneregeln. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere vertiefende Informationen sind abzurufen unter https://agenda2030-ortenau-klinikum.de/klinikneubauten/